Die Blümchen und die Bienchen

Drei Monate sind nun um. Ich kann berichten, das Ausmaß an Insektensterben über das viele berichten kann ich hier nicht bemerken. Im Gegenteil. Hier summt und brummt es wie eh und je.

Ich hab eine Invasion von Taubenschwänzchen, weil ich so viele ihre Leibspeisenblümchen hier habe. Spornblume, Seifenkraut, Katzenminze. Da werden die ganz kirre und jeden Abend kann man den kleinen Möchtegernkolibris dabei zusehen wie sie ihre Rüssel in die Röhrenblüten stecken.

Ich hab einen etablierten Bestand an Gottesanbeterinnen und ihren bedauernswerten Gatten, weil so viele Stauden rund ums Haus in voller Sonne stehen, was die wahnsinnig gerne mögen. Sie sitzen stundenlang auf der Fetthenne und sonnen sich.

Ich hab eine Unzahl an Bienen aller Art, die meinen Garten als Esszimmer auserkoren haben. Mag daran liegen, dass meine Stauden im Hofgarten allesamt (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) extrem bienenfreundlich sind. Heuer war die Oktober Silberkerze das erste Mal hier und sie blühte fantastisch. Sie duftet auch fantastisch. Und sie war belagert von den Bienen. Gleichzeitig blühte die Bartblume, von der ich ja weiß, dass die Bienen die extrem gerne mögen. Ebenso gleichzeitig blüht die Fetthenne und das ist ebenfalls eine ihrer Lieblingsnektarstellen. Das war ein Gesummse allererster Güte.
Im August flog auch die wohl größte und imposanteste Bienenart durch die Gegend. Die große schwarze Holzbiene. Imposantes Tierchen und ich natürlich sehr darauf bedacht zu erfahren, was denn so auf ihrem Speiseplan steht.

Ich hab Hirschkäfer, weil ich einen kleinen Eichenhain habe und das Totholz darin konsequent liegen lasse. Und zwar über Jahre, denn die Larven brauchen Jahre um sich zu entwickeln.

Ich hab Fledermäuse und Libellen und eine halbe Million Käfer und Spinnen und anderes Geschmeiss, das hier im Paradies lebt. Und das ist alles gut und ok. Von den Vögeln reden wir gar nicht erst. Heuer waren mal ein paar Wiedehopfe auf Besuch, was mich extrem gefreut hat. Vielleicht erstelle ich mal eine elaborierte Liste was hier ausser mir sonst noch alles lebt.

Noch Bilder von den Pflanzen die die Bienchen so verehren. Die Bartblume (Caryopteris ×clandonensis) eine meiner absoltuen Lieblingssträucher, weil sie spät im Jahr anfängt zu blühen. Ihr Laub duftet extrem aromatisch, die Bienen sind happy und auch wenn immer geschrieben wird, dass sie erfriert und so Kram, das macht sie nicht. Die Schnecken lassen sie in Ruhe und man hat so überhaupt keine Arbeit mit dem Busch, der so einen Meter hoch wird. Im Frühjahr zurückschneiden, damit sie schön austreibt und buschig wird und das wars dann auch schon. Kommt auch gut mit Trockenheit zurecht.

Die Oktober Silberkerze. Vormals Cimicifuga, nun aber umbenannt in Actaea. Der Duft der Blütenkerzen erinnert an Süssigkeiten, also extrem süss. Wie Zuckerwatte. Die Pflanze wird ca. 2 Meter hoch mit den Blüten ist aber sehr standfest. Da knickt nix um. Die Stängel haben ein attraktives burgunderrot und das Laub ich auch recht hübsch. Man kann sie in den Schatten stellen, das mag sie. Volle Sonne ist nicht ihr Ding. Das macht sie wohl zur umwerfendsten Schattenstaude überhaupt. Für mich und die Bienen jedenfalls. Detail der Samenstände nach der Blüte. Wenn ich sowas sehe, werd ich ganz hibbelig. Sofort recherchiert, wie sie zu vermehren ist aus den Samen und ich kann berichten…..es wird eine Challenge. Kaltkeimer und exakt richtiger Wechsel zwischen warm/kalt/warm und dann dauert das unter Umständen Jahre. Aber ich habe einen Vorgarten mit den perfekten Standortbedingungen für sie also werd ich das in die Hand nehmen.

Noch detailiger als vorher……fiel mir gar nicht auf, dass das so ein behaartes Pflänzchen ist.

Und nun zu was ganz Anderem. Jenen Pflänzchen die NICHT für die Bienen sind. Ich brauch ja auch was, was ich anhimmeln kann.

Der Verein „Überwinter mich“. Draussen ist es denen im Winter zu kalt. Das sind meine geliebten Cannas, die nächstes Jahr erst zur vollen Monströsität geraten werden und Dahlien, die von den Schnecken verschont wurden (Viele hab ich GottseiDank hier nicht) und meine kaprizierten Engelstrompeten. Unterpflanzt ist das alles noch mit Katzenminze, wegen dem Übersiedeln hab ich die da noch in die Töpfe gstopft. Die überwintert natürlich draussen.

Zuletzt muss ich noch dokumentieren, wie das Hausbeet angewachsen ist. Alles gut und am Wuchern. Die Rosen blühen Ende September als obs grad Juni wär und auch sonst scheint sich alles mit der Erde hier anzufreunden. Ist ja auch allerfeinster Lehm. Die organgen Blütenknödelchen sind eine der Lantanas, die rosarote ist im Hintergrund zu sehen, die wandern auch bald ins Haus. ansonsten: Katzenminze, Ysop, Gaura, Iris, Fetthenne, Agastache, Hibiskus und Bartblume. Dazwischen ein wenig Seifenkraut (für die Taubenschwänzchen) und weisse Spornblume. In den Töpfen  junge Kniphofias und Chrysanthemen. Das Monstrum im Hintergrund ist die Wildrose, die sich grad mit roten Hagebutten schmückt und deshalb da so mächtig rumstehen darf.

Das wars erstmal von den Bienchen und den Blümchen. Als nächstes ist die Rodung des Hühnergeländes dran und der Bau des Hühnerstalls. Danach im Winter der Bau des Gemüsegartens. Also der Hochbeete. Wird nicht wenig Arbeit werden und fototechnisch ned ganz so bezaubernd.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert